Zeitgeschichte | Zwei Giganten der österreichischen Unterhaltung
PAULA WESSELY
Durch ihre Ehe mit Attila Hörbiger wurde sie zum Mitglied eines renommierten Schauspieler-Clans. Vor allem aber hatte die Wessely in vielen Unterhaltungsfilmen mitgewirkt, womit sie den Stil des – nicht nur österreichischen – Kinos der damaligen Zeit maßgeblich prägte.
Paula Wessely ebnete bereits in austrofaschistischen Tendenzfilmen wie „Ernte“ (1936) den Weg für NS-Gedankengut. In den 1950er-Jahren, als Wessely ihre eigene Filmproduktionsfirma hatte, engagierte sie ehemalige NS-Propagandisten wie Gustav Ucicky oder den „Jud Süß“-Regisseur Veit Harlan, mit dem sie 1957 den gegen Homosexualität gerichteten Film „Anders als du und ich“ drehte. In ihrem ersten Film nach dem Krieg „Der Engel mit der Posaune“ (1948) spielte die Wessely eine Halbjüdin, die in den Freitod getrieben wird. Für Elfriede Jelinek ist die Wessely eine „Kriegsgewinnlerin“, mit der im Nachkriegsösterreich „sehr glimpflich verfahren“ wurde. Auch auf diesen Aspekt der Wessely-Karriere soll eingegangen werden – und damit auch auf die Tatsache, dass sie zu den Wenigen gehörte, die sich später dafür entschuldigten. Dazu ein Interview mit André Heller, der zu Wesselys Vertrauten zählte.
Ausschnitte aus ihren wichtigsten Filmen sollen mit ihren großen Bühnenrollen gegengeschnitten und verglichen werden. Dazu Interviews mit Familienmitgliedern (Maresa Hörbiger, Cornelius Obonya), Vertrauten (Andre Heller, Erika Pluhar, Klaus Bachler) zu den wichtigsten Stationen der Wessely-Karriere und zu ihrem privaten Leben.
Koproduktion | Clever Contents GmbH und ORF III
Förderung | Filmfonds Wien und Fernsehfonds Österreich
Genre | Dokumentation
Gestaltung | Gabriele Flossmann
Produktionsleitung | Ronald Graf
Länge | 45 Minuten
Produktionsjahr I 2021
Erstausstrahlung | 19. Juni 2021
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