Heimat Österreich | Die Immateriellen Weltkulturerben der Alpenregion
Ein Film über das harte Leben in den Bergen und der gerechten Teilung von Almen und Wasser
Das Stanzertal im westlichen Teil von Tirol ist vor allem durch den Skiort St. Anton berühmt, von dem aus der Arlberg touristisch erschlossen wurde. Heimat Österreich blickt hinter die Kulisse des Fremdenverkehrs und begegnet Menschen, die von den harten Rahmenbedingungen erzählen, in denen sie aufgewachsen sind. Von zentraler Bedeutung waren und sind in der Region die gerechte Verteilung von Almwiesen und Wasser, die den Landwirten im Tal das Überleben sichern. Ein festlicher Höhepunkt jedes Jahr ist der Almabtrieb, bei dem wie im Ort Pettneu den Hirten jedes Jahr für ihre Sorge um die Tiere auf den Almen gedankt wird.
Seit hunderten Jahren werden die Almen über das Zweidrittelgericht bewirtschaftet. Dabei bestimmen die Gemeinden einen Gewalthaber, der sich dann um die Verteilung der Tiere und die Bestellung der Hirten kümmert. Gewalthaber Alfons Falch erzählt von der Schönheit und den Herausforderungen seines Berufs. Zu Wort kommt auch der Hirt Gerhard Egender, der schildert, warum ihn das Leben auf der Alm von klein auf gefesselt hat. Auch mehrere ältere Pettneuer kommen zu Wort, die allesamt als Kinder auf die Nessleralm hinauf haben mussten, entweder, um die Hirten mit Lebensmittel zu versorgen, oder um selbst als Hirterbuben auf der Alm zu arbeiten.
Wesentlich für das wirtschaftliche Überleben in der Region waren der Bahnbau und damit eng verbunden auch der Tourismus. So arbeiten die meisten Menschen im Stanzertal bei der Bahn oder zumindest saisonal in Skischulen oder Hotels beziehungsweise vermieten sie selbst Zimmer, wobei sie sich noch an die Einfachheit der Unterbringung der Gäste in früheren Tagen erinnern können. Historisches Bildmaterial belegt, dass schon vor rund 100 Jahren die meisten Landwirtschaften im Nebenerwerb geführt worden sind, und schon damals die Bauern als Bahnhofsvorsteher oder Bergführer ein Zubrot verdient haben.
Besucht wird auch der Schnapsbrenner Stefan Notdurfter. Seine Obstgärten, die er liebevoll bewirtschaftet, bewässert er mit dem Wasser der Waale, einem uralten Bewässerungssystem, das auch heute noch große Bedeutung für die gerechte Verteilung des Wassers im Tal hat.
IMMATERIELLES KULTURERBE
Bräuche, Wissen und alte Handwerkstechniken
In 15 Dokumentationen wird das immaterielle Kulturerbe als integraler Bestandteil der österreichischen Kulturlandschaft präsentiert. Die Filme begeben sich auf Spurensuche in die Vergangenheit, um Entstehung und Veränderungen immateriellen Kulturerbes sichtbar zu machen. Sie dokumentieren den Ist-Zustand, wobei vor allem der Identität stiftende Charakter für die Gegenwart herausgearbeitet wird. Und sie befassen sich mit der Frage, welche Bedeutung die Pflege des Erbes für die Zukunft der österreichischen Kulturlandschaft hat.
„Heimat Österreich“ führt jeden Mittwoch um 20:15 Uhr in die schönsten Kulturlandschaften Österreichs. Aufwändig gestaltete Dokumentationen porträtieren lang gelebte Traditionen und Bräuche, erkunden beliebte Wallfahrtsorte und zeigen, wie Kultur und Natur im Herzen Europas ineinandergreifen.
Koproduktion | Clever Contents GmbH und ORF III
Partnerschaft | Österreichische UNESCO-Kommission
Genre | Dokumentation
Gestaltung | Martin Vogg
Produktionsleitung I Saskia Netousek
Länge | 45 Minuten
Produktionsjahr | 2019 - 2020
Erstausstrahlung | Herbst 2019
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